Traumaquarium


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Home Die Parameter, Wechselwirkungen und Bedeutung
  • GH = Gesamthärte
  • KH = Karbonathärte
  • pH = saures/basisches Wasser
  • NO2 = Nitrit
  • NO3 = Nitrat
  • NH3/NH4 = Ammonium/Ammoniak
  • CO2 = Kohlendioxid
  • O2 = Sauerstoff
  • Cu = Kupfer
  • Leitwert
  • Fe = Eisen
  • Temperatur
  • Hier gebe ich nur eine kurze Beschreibung der jeweiligen Parameter an. Zur weiteren tiefergehenden Information seht euch mal die Webseite von Sieglinde Kastaun an, ihres Zeichens Diplom-Chemikerin.

    Eine Menge Informationen befindet sich auch im Archiv von Norbert Heidbüchel, der Beiträge der Newsgroup DRTA archiviert hat.

    Ausserdem liefert auch die Homepage von Romeo Herr eine Menge Information über die einzelnen Parameter.


    GH = Gesamthärte

    Die Gesamthärte gibt die Summe aller Erdalkalien an. Beim messen mit aquaristischen Tests, wird nur das Magnesium und das Kalzium gemessen.

    • 0 - 5 °dGH = sehr weich
    • 5 - 10 °dGH = weich
    • 10 - 20 °dGH = mittelhart
    • 20 - 30 °dGH = hart
    • über 30 °dGH = sehr hart

    Diese Liste dient der groben Orientierung.

    Für Fische ist dieser Wert besonders wichtig. Er beeinflusst die osmotischen Verhältnisse. Vereinfacht gesagt, reguliert ein Fisch mittels Osmose den Salzgehalt in seinem Körper.

    Nehmen wir als Beispiel mal an, der Salzgehalt im Fischkörper beträgt 5, weiches Wasser ist 1, hartes Wasser ist 10. Flüssigkeiten haben das Bestreben, ihren Salzgehalt durch eine Membran auszugleichen. Hier ist die Fischhaut diese Membran. Wird dieser Fisch nun in weiches Wasser gesetzt, muss er aktiv Ionen aus dem Wasser aufnehmen, da mittels Diffusion Salze aus seinem Körper ins freie Wasser strömen. Im harten Wasser wird er Salze abgeben, da diese aus dem freien Wasser in seinen Körper diffundieren.

    Da Fische aus Weichwassergebieten oder Hartwassergebieten andere Umweltbedingungen vorfinden, habe sie auch andere Methoden für die Osmose-Regulierung entwickelt. Setzt man nun einen Fisch in ein für ihn falsches Wasser, reichen seine körpereigenen Mechanismen nicht mehr aus. Auf Dauer wird dieser Fisch geschädigt.

    Generell gilt auch, das ein Umsetzen in härteres Wasser besser vertragen wird, als ein Umsetzen in weicheres Wasser.


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    KH = Karbonathärte

    Per Definition gibt die Karbonathärte die Summe der Carbonat(CO3--)- und Hydrogencarbonationen(HCO3-) an, die eine Verbindung mit Erdalkali-Kationen eingegangen sind. Diese ist ein Teil der Gesamthärte und beträgt in einem ausgeglichenen Wasser in der Regel 80% der GH.

    Das Säurebindungsvermögen (SBV bis pH 4,3) ist die Summe aller Carbonat(CO3--)- und Hydrogencarbonationen(HCO3-), gleich welcher Verbindungspartner.

    In der Aquaristik wird fast immer die Karbonathärte angegeben, obwohl eigentlich das SBV gemessen wird.

    Carbonat(CO3--)- und Hydrogencarbonationen(HCO3-) stehen in einem pH-abhängigen Verhältnis. Bei einem pH-Wert von etwa 10,3 sind beide in gleicher Menge vorhanden. Darüber steigt das CO3--, darunter das HCO3-. Man kann sagen, das bei einem pH-Wert von unter 8,3 faktisch kein CO3-- mehr vorhanden ist.

    Die Karbonathärte steht in einem engen Verhältnis mit dem pH-Wert und dem CO2-Wert. Mit einer Tabelle lässt sich anhand des pH-Wertes und der Karbonathärte der CO2-Wert ablesen.

    Die Formel zur Berechnung der KH aus dem pH und CO2-Wert lautet: KH = 2,8*CO2/(10^(7,9-pH))

    Die Bedeutung der Karbonathärte ist in der Pufferung des Wassers zu sehen.

    Beeinflusst wird die Karbonathärte durch die Nitrifikation (siehe Nitrit und Nitrat), dadurch entstehen Säuren, die wiederum zerstören die Karbonathärte.
    Pflanzen lösen bei hohen pH-Werten das benötigte CO2 aus der Karbonathärte (biogene Entkalkung), wodurch diese zerstört wird.


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    pH = saures/basisches Wasser

    pH = potentia Hydrogenii

    Der Neutralpunkt liegt bei pH 7,0. Werte darüber bezeichnen basisches Wasser, Werte darunter saures Wasser.

    Wasser (H2O) zerfällt zum Teil in OH- und H+ Ionen (Dissoziation). Ein Überschuss von H+ Ionen bewirkt saures Wasser, OH- Überschuss erzeugt basisches Wasser.

    Wichtig ist, zu beachten, dass ein Wasser mit pH 5 zehnmal so sauer ist, wie ein Wasser mit pH 6. pH 4 ist wiederum zehnmal so sauer wie pH 5. Das Ganze ist also eine logarithmische Abstufung.

    Fische haben einen bevorzugten pH-Wert, den man einhalten sollte.

    Die bereits erwähnte Beziehung zur Karbonathärte und CO2-Wert ist unter KH erklärt.

    Die Formel zur Berechnung des pH-Wertes aus dem CO2-Wert und der KH lautet: PH = 7,9-log(2,8*CO2/KH)


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    NH4/NH3 = Ammonium/Ammoniak

    Ammonium ist das erste Glied in der Nitrifikationskette. Es wird direkt von den Fischen ausgeschieden. Durch die biologische Filterung wird mittels der Nitrosomonas Bakterien das Ammonium zu Nitrit oxidiert. Dabei wird im Filter Sauerstoff verbraucht.

    Ammonium wird auch direkt von den Pflanzen als Stickstoff-Lieferant aufgenommen. Laut Diana Walstad bevorzugen Pflanzen das Ammonium und solange es zur Verfügung steht, wird kein Nitrat verarbeitet, da die Nitrat-Verarbeitung einen höheren Energie-Aufwand bedeutet.

    Ammonium und Ammoniak stehen in einer pH abhängigen Wechsel-Beziehung: Bei pH-Werten über 7 nimmt der Anteil an giftigem Ammoniak zu, was zu vermeiden ist. Bei pH-Werten unter 7 steigt der Anteil an Ammonium, was für Fische nicht giftig ist.


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    NO2 = Nitrit

    Nitrit ist das zweite Glied in der Nitrifikationskette. Es ist sehr giftig für Fische und sollte in einem funktionierendem Aquarium nicht nachweisbar sein. Nitrit wird mittels der Nitrobacter Bakterien weiter zu Nitrat oxidiert.

    Während der Einlaufphase eines Aquariums entsteht immer ein Nitrit-Peak. Dieser beruht auf der Tatsache, dass die Bakterien eine gewisse Zeit brauchen um sich zu vermehren. Die Vermehrungsrate hängt sehr stark von der verfügbaren Nahrung ab. Also sollte man am Anfang das Aquarium etwas "füttern", auch wenn keine Fische im Becken sind.


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    NO3 = Nitrat

    Nitrat ist das letzte Glied in der Nitrifikationskette. Es ist das Endstadium der Oxidation des Stickstoff, daher reichert sich Nitrat im Aquarium an.

    Für Fische ist es meistens erst in sehr hohen Dosen giftig.

    Nitrat wird auch von Pflanzen aufgenommen, sofern kein oder zu wenig Ammonium zur Verfügung steht. Ansonsten kann es auch ganz einfach per Wasserwechsel entfernt werden.


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    CO2 = Kohlendioxid

    CO2 ist für die Pflanzen ein Hauptnährstoff. Am Tag atmen Fische CO2 aus, Pflanzen nehmen es auf und produzieren Sauerstoff. In der Nacht verbrauchen die Pflanzen kein CO2.

    Die Formel zur Berechnung des CO2-Gehaltes aus der KH und dem pH-Wert lautet: CO2 = (KH/2,8)*10^(7,9-PH)

    Meiner Meinung nach sollte der CO2 Gehalt des Aquariums etwa 20 mg/L nicht übersteigen. Bei Werten darüber, kann es zu Schwierigkeiten für die Fische kommen. Aufgrund des hohen CO2 Gehalt des umgebenden Wassers, ist die Abgabe des CO2 aus der Atmung über die Kiemen erschwert.


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    O2 = Sauerstoff

    Sauerstoff ist die Grundlage für die Atmung der Fische. Es wird von Pflanzen erzeugt, oder es diffundiert über die Wasseroberfläche ein.

    Das Lösungsvermögen des Wassers ist von der Temperatur abhängig. Um auf der sicheren Seite zu sein, ist es von Vorteil wenn der Sauerstoff-Gehalt sich der Sättigung des Wassers annähert.


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    Cu = Kupfer

    Kupfer ist für manche Fische sehr giftig. Allerdings wird es von den Pflanzen in geringen Spuren benötigt.

    Im Wasser sollte Kupfer nicht nachweisbar sein. Manchmal wird es aber über die Wasserleitung eingetragen, die oft aus Kupferrohren bestehen. In so einem Fall sollte man vor dem abzapfen des Wassers für das Aquarium, etwas Wasser abfließen lassen. Ausserdem wird durch warmes Wasser mehr Kupfer aus der Leitung gelöst, deshalb nur kaltes Wasser aus der Leitung verwenden.

    Kann man auf diese Weise nicht vermeiden, dass man Kupfer ins Aquarium einträgt, empfiehlt sich die Verwendung eines käuflichen Wasseraufbereiters.


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    Leitwert

    Der Leitwert gibt die Summe aller gelösten Ionen im Aquarium an. Diese Ionen kommen von allen möglichen Salzen, nicht nur von der Härte. Auch Nitrat ist ein Salz.

    Grob kalkuliert kann man sagen, dass 1°deutscher Härte in etwa 33µS/cm entspricht.

    Der Leitwert ist kein absoluter Wert der etwas aussagt. Aber man kann ihn wunderbar zur Überwachung des Aquariums einsetzen. Im Normalfall bleibt die Härte im AQ konstant, das heißt, das eine Erhöhung des Leitwertes auf eine Anreicherung von anderen Salzen schließen läßt. Da wäre z.B. Nitrat. Anhand des Leitwertes läßt sich eine Veränderung des Wassers schnell und einfach feststellen. Aber nicht alles wird angezeigt, eine erhöhte organische Belastung drückt sich nicht in einem verändertem Leitwert aus.


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    Fe = Eisen

    Eisen ist für die Pflanzen ein wichtiges Spurenelement. Man sollte versuchen, einen Eisengehalt von etwa 0,05 - 0,1 mg/L zu erreichen.


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    Temperatur

    Die Temperatur muss den Fischen angepasst werden. Dabei haben Fische einen optimalen Bereich und einen Toleranzbereich (wie bei jedem anderen Parameter auch). Erreicht wird die Temperatur über die Heizung. Bei einem AQ mit niedriger gewünschter Temperatur in einem warmen Raum, kann es sein, das gar kein Heizung notwendig ist. Dagegen kann ein AQ mit hoher Temperatur in einem kalten Raum eine enorme Heizleistung verbrauchen.


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