Die CO2 Anlage
Eine CO2-Anlage dient zum Einbringen von CO2 ins Aquarium. Dies ist selten bis nie für die Fische notwendig, sondern wegen den Pflanzen. Eine Erhöhung des CO2-Spiegels erzeugt eine pH Absenkung, siehe Kapitel Chemie. Den CO2-Gehalt darf man nie über 20 mg/L steigen lassen, Fische können damit ihre Schwierigkeiten haben!
Bio-CO2:
Eine Bio-CO2-Anlage erzeugt das Kohlendioxid durch Gärung. Dabei verarbeiten Hefepilze Zuckermoleküle und erzeugen CO2 und Alkohol. Es gibt auch schon Anlagen dieser Art im Handel zu erwerben, aber auch ein Selbstbau ist nicht sonderlich schwer. Die fertig gekauften Anlagen kann man auch selber wieder befüllen.
Bio-CO2 kann nicht geregelt oder gesteuert werden (zumindest nicht so einfach), sondern es hängt im wesentlichen von der Rezeptur und der angesetzten Menge ab, wie viel CO2 produziert wird.
Druckgasflaschen:
Eine Druckgasanlage besteht aus einer Stahlvorratsflasche, einem Druckminderer, einem Nadelventil, der Schlauchverbindung und einem Gerät zum Einbringen. In der Stahlflasche steht das Gas unter Druck und liegt zu einem Teil in flüssiger Form vor. Solange noch flüssiges Gas enthalten ist, liegt der Druck bei Zimmertemperatur bei etwa 60 Bar. Sinkt dieser Druck ab, ist keine Flüssigkeit mehr in der Flasche und das baldige Ende des CO2 Vorrates kündigt sich an. Der Flaschendruck von etwa 60 Bar kann nicht direkt ins Aquarium geleitet werden, dafür benutzt man einen Druckminderer, mit dem man einen niedrigeren Arbeitsdruck erreicht. Etwa 1-1,5 Bar sollten ausreichen.
Um die zuzugebende Menge exakt dosieren zu können, verwendet man ein Nadelventil. Als Einbringgerät kann man vieles verwenden, einen feinperligen Lindenholzausströmer, eine Paffrath-Schale oder ein Einwaschgerät. Davon gibt es viele verschiedene Modelle am Markt.
Diese Anlagen lassen sich relativ einfach durch die Justierung mit dem Nadelventil regulieren. Da die Pflanzen nachts kein CO2 verbrauchen, muss man nachts auch nicht unbedingt was zugeben. Erreicht wird dies mit einem Magnetventil. Mit einer Zeitschaltuhr können die benötigten Ein- und Ausschaltzeiten eingestellt werden.
Ein Nachteil einer Druckgasanlage soll nicht verschwiegen werden. Bei absinkendem Flaschendruck kann es vorkommen, dass der Druckminderer nicht mehr exakt regelt. Der Arbeitsdruck erhöht sich und die zugegebene CO2 Menge steigt rapide an. Ein zu tiefer pH-Wert und eine CO2 Vergiftung der Fische ist leicht möglich. Aber nicht alle Druckminderer zeigen diesen Effekt, eingehende Infobeschaffung ist hier von Vorteil.
Ansonsten kann dieser Nachteil auch durch einen pH-Regler ausgeglichen werden, bedeutet aber einen großen Kostenpunkt.
pH-Regler:
Eine weitere Steigerung bedeutet die Regelung der Zugabe mittels eines pH-Reglers. Durch das abhängige Verhältnis von pH, KH und CO2 kann man mittels des pH-Wertes die Menge an CO2 definieren. An einem pH-Regler wird ein gewünschter pH Wert eingestellt und die Zugabe des Gases erfolgt automatisch, wenn der ph-Wert zu hoch wird. Auch schaltet der Regler die Zugabe ab, wenn der gewünschte pH-Wert erreicht ist. So wird die CO2 Menge im Aquarium immer ziemlich konstant gehalten, wenn die KH gleich bleibt, was man immer wieder überprüfen muss.
Fibel-Tour: Im nächsten Kapitel erfahrt ihr alles über das Aufstellen und Einrichten des AQ.